Ja, es ist klar – Pilgern ist total verrückt.
Da habe ich mich doch oft beim Lesen in den Pilgerforen gefragt, warum so viele Menschen nicht so gerne in Deutschland Pilgern? Ich habe es schlicht nicht verstanden. Doch den Grund durfte ich in den letzten Tage leider am eigenen Leibe erfahren.
Ich bin ab Hamburg fast mit Höchstgeschwindigkeit durch das alte Land gelaufen und habe dabei täglich Strecken zwischen 28 und knapp 40 km zurück gelegt. Nicht weil ich nun so scharf darauf war mich mal wie ein Marathonmann so fühlen, sondern weil die „Pilgerhergbergslage“ für mich eher ungünstig war.
Doch wer weiß, vielleicht ist das alles ja auch nur eine Art Prüfung gewesen die es zu bestehen gilt. Auf alle Fälle gebe ich gerne zu, dass neben den Wehwehchen die ich nun so habe, auch ein neues Körpergefühl durchkommt das sich wirklich gut anfühlt, und die geschätzten 2 Kg weniger auf den Rippen machen das Pilgern auch leichter.
Genug gemeckert, es gibt ja auch Schönes Zu Berichten:
Im alten Land, da traf ich Frank
Frank Wohnt am Weg, den ich gegangen bin und er hat mich gleich als Pilger enttarnt. Okay, das ist nicht so die Kunst – ich gebe es ja zu.
Frank hat mich auf ein Getränk in seinen Garten eingeladen. So sind wir natürlich ins Gespräch gekommen. Nicht nur ein Pilger hat etwas zu berichten, nein denn auch Franks Vergangenheit ist voller spannender Geschichten. Das war für mich ein Moment des Zuhörens.
Frank hat schon in Australien gearbeitet, da war ich noch nicht einmal geboren. Er hat, als er zurück, kam hier eine Familie gegründet und eine Firma erfolgreich aufgebaut.
Er hat viele Dinge getan, von denen wir sagen würden, ja klasse – aber nicht unbedingt ungewöhnlich.
Doch! – Das ist es, denn Frank hat etwas sehr früh erkannt, was viele andere Ihr Leben lang nicht wirklich wahrnehmen! Er hat den Wert von Zeit erkannt. Das ist es was Ihn ausmacht – ein Mensch der sein Leben hart gearbeitet hat und doch in der Lage war, rechtzeitig die Bremse zu ziehen. Der ( Ja Ute, nun nutze ich den Ausdruck doch *smile* ) unglaublich reflektiert daher kommt – mit Frank in seinem Garten zu sitzen – Ihm zuzuhören und mit Ihm zu diskutieren, das sind genau die Momente in denen mir klar ist, das Pilgern etwas Einzigartiges ist.
Danke für Deine Zeit Frank!
Buen Camino
19. Juni 2015 um 21:10 Uhr
Hallo Herrmann,
ich bin seit einigen Tagen treuer Leser. Auch hier mag ich, wie du schreibst und den Leser ein wenig an deinen Erlebnissen teilhaben lässt.
Ich wünsch dir auf deiner Reise weitere mannigfaltige Begegnungen mit Dir, mit Menschen und mit der Natur!
Liebe Grüße
Dani
19. Juni 2015 um 18:59 Uhr
Lieber Lothar,
vielleicht liest der Frank ja dein Frage und schreibt eine Antwort.
.. Kraul den Picco von mir.
19. Juni 2015 um 17:32 Uhr
Und der Hund bei ihm ein Cocker Spaniel?